Die Pitotrohre sind sehr exponiert angebracht und damit extrem bruchgefährdet. So kam nur eine stabile Bauweise in betracht. Ich habe einen MS-Draht und ein genau darüber passendes MS-Rohr verwendet. Beides wurde am Bandschleifer freihand angespitzt und in der Ständerbohrmaschine mit Schleifpapier feinbearbeitet. Die Länge der beiden Bauteile wurde so bemessen, dass sie nach dem zusammenschieben am hinteren Ende eine kleine Stufe bildeten. Dort wurden sie mit Lötfett und Standardlot weich verlötet. Nun kann man die Pitotrohre über eine Führungsrolle um 90° abwinkeln. Draht und Rohr haben dabei durch die Verlötung am hinteren Ende noch genügend Spiel um sich biegen zu lassen, können sich aber nicht gegeneinander verschieben. Eine Führungsrolle kann man schnell durch einige verschieden große U-Scheiben auf einer passenden Schraube herstellen, wobei die größeren Scheiben aussen liegen und dadurch das Knicken des Rohres vermieden wird. Jetzt hatte ich zwar ein Pitotrohr, aber der Schaft, der aus dem Rumpf kommt, ist nicht rund, sondern oval bzw. rechteckig mit stark gerundeten Kanten. Da mir eine Auffütterung nur mit Spachtel nicht stabil genug erschien, habe ich den Schaft mit dünnem, blankem Bindedraht umwickelt. Dabei nur wenige grobe Wicklungen anlegen und diese dann weich verlöten. Hier muss man nicht mit Lötzinn sparen, denn je mehr Zinn die Wicklungen tragen, desto weniger muss man nachher spachteln. Am Bandschleifer wurden der Bindedraht und das Lot auf Ober- und Unterseite der Pitotrohre wieder bis auf das MS-Rohr abgeschliffen. Dann wurde das überschüssige Lot an den Flanken in Form gefeilt und die wenigen übrig gebliebenen Löcher ausgespachtelt. Durch den früher vorgenommenen Umbau der Rumpfspitze, der nötig wurde, weil der Graupner-Rumpf im Kinnbereich eher wie ein Surfbrett aussieht, war ein horizontaler Sperrholzspant zufällig an genau der richtigen Stelle. Darunter befinden sich mehrere Balsaschichten. Nach dem Bohren der Löcher zeigte sich, dass die Pitotrohre von oben durch das Sperrholz in das Balsaholz laufen und somit stabil verklebt werden können ohne Angst um die GfK-Schale haben zu müssen. Das Bohren der Löcher in den Rumpf geschah mit einer Winkelschablone, die neben den Dremel gehalten wurde, ebenso wurde das Verkleben der Pitotrohre mit einer eigens angefertigten Lehre vorgenommen, denn durch ihre in alle Richtungen schräge Einbaulage fallen geringste Differenzen auf. Das Bohrloch im Rumpf bekam nun noch eine Rosette aus Alublech und an der Unterseite der Staurohre wurde ein Anschluss mit Kunststoffröhrchen nachgebildet. Dabei wurde das innere Röhrchen mit der Zange platt gequetscht, das äussere wurde an einer Flamme erwärmt und bekam durch das Aufdrücken auf eine plane Fläche einen Kragen. Erst dann wurden die Teile ineinandergesteckt. Durch die Quetschung sitzt das innere Röhrchen praktisch ohne Klebstoff. Leave a Reply. |
AuthorHier werden Baufortschritte der NH90 beschrieben. Kommentare erwünscht! Archives
October 2016
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