Nachdem das Flugverhalten der NH 90 in Kreuztal zu wünschen übrig ließ, war ich erst einmal ratlos. Schliesslich hatte ich den rohbaufertigen Hubschrauber im letzten Jahr schon einige Male geflogen. So hatte die NH 90 ihren ersten richtigen Flug beim Huey-Treffen in Darmstadt, und das bei böigem Wind.
Mir bereitete die 4°-Neigung der Rotorwelle anfangs leichte Probleme, weil ich erst realisieren musste, dass ich den Rumpf als waagerechten Bezugspunkt vergessen kann. Im Langsamflug muss die NH das Näßchen nämlich vornehm heben, ansonsten nimmt sie schnell Fahrt auf. Dies schien mir aber mit etwas Übung beherrschbar. Um so erstaunter war ich über das störrische Flugverhalten nach der Fertigstellung. Ich hatte im Winter meinen Sender auf deutlich größere Knüppel umgerüstet. Ich fliege einen Handsender als Pult und war mit den kurzen Knüppeln immer etwas unglücklich. Nun ist es offenbar so, dass ich mit den größeren, besser greifbaren Knüppeln auch anders steuere, was einen Teil der Probleme ausmachte. In dem Zusammenhang fiel mir auch irgendwann einmal auf, dass ich ja auch bei der Bell und dem Airwolf die Steuercharakteristik anpassen musste. Ausserdem hatte ich in Kreuztal versehentlich das Heck im Heading Hold Modus, und dieser war noch gar nicht abgestimmt! Zwischenzeitlich hatte ich versucht, den Heli über Dual-Rate und Expo etwas zu entschärfen, denn das Flugverhalten war doch sehr zackig. Dies habe ich mir bei dem Microbeast aber mit mangelnder Flugpräzision erkauft. So konnte es nicht bleiben. Eine Schwerpunktmessung ergab dann, dass in der Nase 330 Gramm Blei fehlen. Wie Das?? Nun, ich hatte im vergangenen Jahr einiges an Gewicht vorne zugeladen, denn es existierte ja noch kein Cockpit. Da das fertige Cockpit aber deutlich leichter war, ergab sich diese Gewichtsdifferenz! Nachdem das Blei montiert war, flog die NH 90 schon deutlich besser. Zwischenzeitlich hatte ich den Hubschrauber auch in Offenbach und Schöneck gezeigt, auch hier waren die Flugversuche nicht sehr berauschend. Viele Kollegen empfahlen mir daher den Umstieg auf ein Bavarian Demon 3X. Schlussendlich war das die Lösung. Heiko Fischer hatte mir das zwischenzeitlich gekaufte Gerät dann Abends in Offenbach freundlicherweise montiert und eingestellt. Dafür herzlichen Dank! Da ich nur noch wenig Ladung in den Akkus hatte, blieb es bei einigen Kurven, aber der Unterschied war gewaltig, ich brauchte nur noch steuern und nicht mehr "aussteuern"! Während ich beim Microbeast immer das Gefühl hatte, scalemässiges Flugverhalten mit sinkender Präzision zu erkaufen, war das beim BD komplett anders. Heiko hat die NH weich abgestimmt, sie zieht im Gegensatz zu früher aber stoisch ihre Bahn und steht beim Schweben wie angenagelt! Seitdem hat die NH 90 über den Sommer nur noch wenige Flüge gemacht, der Urlaub stand an und ein neues Motorrad musste ja auch bewegt werden! Aber ich weiss ja nun, dass sie fliegt und das macht dann schon etwas gelassener. Ausserdem bin schon längst wieder am bauen. Und zwar an der BK 117. Dazu später mehr. Übrigens sind die Piloten auch noch nicht an Bord, ich werde mich jetzt mal um jemanden bemühen müssen, der mir die Anzüge näht... Zur Ehrenrettung des Microbeast muss ich noch sagen, dass ich es ja in zwei anderen Scalehelis problemlos fliege. Dort sind aber zum einen ältere Versionen am Werk, zum anderen auch nur Zweiblatt Haupt- und Heckrotoren. Vielleicht macht das den Unterschied. Möglicherweise bekommt man das Microbeast im Vierblatt-Scaler mit mehr Ahnung aber auch besser eingestellt als ich das geschafft habe. Da ich mich aber aus anderen Gründen schon mehrfach über dieses FBL-System und seinen Hersteller geärgert habe, werde ich die drei vorhandenen Geräte über den Winter austauschen und verkaufen. Das Bavarian Demon ist meiner Meinung nach zumindest im Scaler besser als das MB, mindestens aber deutlich problemloser abzustimmen! Leave a Reply. |
AuthorHier werden Baufortschritte der NH90 beschrieben. Kommentare erwünscht! Archives
October 2016
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